AHRENSBURGS SCHLOSSKIRCHE
Diese
Kirche
wurde
in
den
Jahren
1594
bis
1596
von
dem
Grafen
Peter
Rantzau erbau
t.
Sie
sollte
dem
in
der
Nachbarschaft
erbauten
Schloss
als
Schlosskirche
dienen,
sie
war
zugleich
Begräbnisplatz
für
die
gräfliche
Familie
und
sie
sollte
die
Gemeindekirche
für
das
neugegründete
Kirchspiel
Woldenhorn
sein.
Die
Kirche
wurde
früher
deswegen
"Woldenhorner
Kirche"
genannt.
Erst
im
19.
Jahrhundert
nahm
dieses
Dorf
den
Namen des Schlosses "Ahrensburg" an.
Von
der
ersten
Ausstattung
der
Kirche
ist
nur
noch
der
eichene
Altartísch
und
in
den
vorderen
Bänken
die
Seitenwange
erhalten.
Damals
war
im
Blickpunkt
der
Kirche
das
Grabmal
des
Grafen
Peter
Rantzau.
Nachdem
es
1713
von
den
Schweden
zerstört
worden
war,
musste
die
Kirche
neu
ausgestattet
werden.
Der
Hofschnitzer
Carl
Döbel
wurde
beauftragt,
für
die
Kirche
die
neue
Innenausstattung
zu
schnitzen.
ln
verschiedenen
Kirchen
wurde
zu
dieser
Zeit
deutlich
gemacht,
dass
im
evangelischen
Gottesdienst
Predigt
und
Abendmahl
von
gleicher
Wichtigkeit
seien,
indem
man
Kanzel
und
Altar
zu
einer
Einheit
verband.
So
wurde
auch
in
der
Ahrensburger
Schlosskirche
jetzt
ein
Kanzelaltar
erstellt.
Mit
vielen
Figuren
wurde
er
verziert:
Oberhalb
des
Kanzeldeckels
ist
der
gekreuzigte
Christ
us
dargestellt.
Zu
seiner
Linken
sieht
man
die
Mutter
Maria,
zur
Rechten
den
Jünger
Johannes,
unterhalb
des
Kreuzes
befinden
sich
sechs
Engel,
die
die
Leidenswerkzeuge
in
den
Händen
halten.
Die
Jahreszahl
1716
gibt
an,
wann
der
Altar
erstellt
worden
ist.
An
der
Kanzel
selbst
sieht
man
Jesus
Christus
als
Auferstandenen,
links
und
rechts
neben
ihm
die
Gestalten
der
vier
Evangelisten:
Matthäus,
Markus,
Lukas
und
Johannes.
Unterhalb
der
Kanzel
befindet
sich ein Gemälde des letzten Mahls Jesu mit seinen Jüngern.
Zur
gleichen
Zeit
entstanden
damals
auch
die
Pastorenstühle,
wie
man
die
kleinen
schwarzen
Häuschen
links
und
rechts
in
der
Ecke
der
Kirche
nennt.
Vor
dem
Altar
wurde
auch
das
Gestühl
für
den
Gutsherrn
und
seine
Familie
erstellt.
Ebenfalls
wurde
zu
dieser
Zeit
als
eine
Besonderheit
dieser
Kirche
der
bew
egliche
Taufengel
geschnitzt.
Sein
Kopf
war
im
19.
Jahrhundert
verschwunden
und
wurde
1896
erneuert.
An
den
Wänden
der
Kirche
befinden
sich
fünf
Bilder
der
ersten
fünf
Pastoren
nach
der
Gründung
dieser
Kirche.
Die
Orgel
geht
in
ihren
ältesten
Teilen
auf
die
im
Jahre
1640
von
Friedrich
Stellwagen
in
Lübeck
erbaute
Orgel
zurück.
Sie
ist
mehrfach
repariert
und
ergänzt
worden.
lm
Jahre
1969
wurde
sie
von
dem
Orgelbauer
Marcussen
restauriert und erweitert.
An
der
Nordwand
befindet
sich
der
Eingang
zu
der
angebauten
Kapelle,
die
Graf
Detlef
Rantzau
für
seine
Bestattung
erbauen
ließ.
Die
unter
dem
Altarraum
befindliche
Gruft,
deren
Eingang
zugemauert,
aber
im
Fußboden
erkenntlich
ist,
war
zu
diesem
Zeitpunkt
mit
Särgen
so
weit
angefüllt,
dass
eine Erweiterung notwendig wurde.
Über
der
Tür
wurde
eine
Inschrift
angebracht.
Der
eigentliche
Text
ist
ein
sogenanntes
Kryptogramm,
dessen
Bedeutung
von
dem
Grafen
nicht
bekannt
gegeben
wurde.
Links
von
der
Inschrift
befindet
sich
das
Rantzausche
Wappen
mit
der
Zahl
1689
N(atus),
das
Geburtsjahr
des
Grafen.
Rechts
gegenüber
sieht
man
das
Reichsgräfliche
Wappen
mit
der
Zahl
1728,
dem
Jahr
seiner
Erhebung
zum
Reichsgrafen
durch
den
Kaiser
in
Wien.
Links
unten
befindet
sich
das
Wappen
seiner
ersten
Frau,
einer
geborenen
Rantzau,
mit
der
Zahl
1715,
dem
Jahr
seiner
Heirat
(Ima
uxor
=
erste
Gattin).
Rechts
das
Wappen
der
zweiten
Frau
(2da
uxor
=
zweite
Frau).
In
der
Kapelle
befindet
sich
der
Sarkophag
aus
Sandstein,
der
den
Bleisarg
des
Grafen
Detlef
Rantzau,
der
im
Jahre
1746
starb,
birgt.
Der
Deckel
ist
wieder
mit
den
Namen,
den
Daten
und
Wappen
verziert,
an
den
Seiten
befinden
sich
die
Namen
und
Geburtsjahre
seiner zehn Kinder.
In
der
Grabkapelle
befinden
sich
weitere
Pastorenbilder.
Rechts
vom
Kreuz
an
der
Stirnwand
stellt
das
Ölbild
die
Auferweckung
des
Lazarus
dar.
Links
vom
Kreuz
ist
dargestellt,
wie
Simon
nach
seinem
Kampf
mit
den
Philistern
den
Eselsknochen,
mit
dem
er
sie
erschlagen
hatte,
fallen
lässt
und
erschöpft
Gott
um
Wasser
bittet.
Seine
Bitte
wurde
erhört:
da,
wo
der
Eselsknochen
hingefallen
war,
entspringt
eine
Quelle.
Das
dritte
Bild stellt die Anbetung der Heiligen Drei Könige dar.
Zunächst
war
das
Kirchengebäude
nur
mit
dem
Dachreiter
erbaut
worden.
Die
östliche
und
westliche
Giebelwand
war
gerade
hochgezogen,
so
dass
die
Kirche
ein
Satteldach
hatte.
lm
18.
Jahrhundert
wurde
das
Dach
zum
Walmdach
umgebaut.
l778
wurde
vom
Grafen
Schimmelmann,
der
das
Ahrensburger
Gut
übernommen
hatte,
der
Glockenturm
vorgebaut.
In
ihm
befinden
sich
die
drei
Glocken
der
Kirche.
Zusätzlich
befinden
sich
im
Dachreiter
die
Glocken,
die
die
Uhrzeit
anschlagen.
Eine
dieser
Glocken
ist
auch
schon
in
der
Anfangszeit
der
Kirche
gegossen
worden
und
stammt
aus
dem
Jahre
1591.
Die
Kirche
hat,
was
für
die
Erbauungszeit
schon
fast
nicht
mehr
üblich
war,
noch
gotische
Fenster
und
ein
spätgotisches
sehr
seltenes
Gewölbe.
Der
Erbauer
der
Kirche
hat
über
der
Eingangstür
für
die
Gemeinde
in
einer
deutschen
Inschrift,
für
den
Pastor
in
einer
lateinischen
Inschrift,
festgehalten, wer die Kirche erbaut hat. Der deu
tsche Text lautet:
Dem
einigen,
wahren
Gott,
Vater,
Sohn
und
Heiligen
Geist
zu
Ehren,
zur
Fortpflanzung
seines
heiligen
Wortes
und
zur
Erhaltung
des
Armen,
hat
der
Edle
und
Ehrenwerte
Peter
Rantzau,
zu
Troyburg
und
Ahrensburg
Erbgesessen
aus
schuldiger
Dankbarkeit
gegen
denselben
seinen
Gott,
diese
Kirche,
Pastorat
und
Hospital
gestiftet
und
gebauet
und
allerseits
mit
jährlichem
Einkommen
versehen
im
Jahr
nach
Christi
Geburt
MDXCIV
(1594)
und
thut
alle
seine
Nachkommen
traulich
ermahnen
und
fleissig
bitten
über
solche
Fundation
und
Verordnung
feste
und
ewig
zu
halten.
Will
auch
hiermit
allen
denjenigen,
so
folgends
etwas
hiervon
zu
ihrem
Nutzen
verwenden
oder
durch
ihre
Nachlässigkeit
in
Abgang
kommen
lassen,
wie
auch
allen,
die
diesem
Werk
durch
Frevel,
Raub
oder
Brand
künftig
einen
Schaden
und
Abbruch
thun
werden,
Gottes
Strafe
und
alles
Unglück
hier
auf
Erden angekündigt haben.
lm
Treppenaufgang
zur
Empore
befindet
sich
noch
eine
Gedenktafel
für
die Gefallenen der Kämpfe von 1848.
Die
Kirche
ist
umgeben
vom
alten
Friedhof
der
Kirchengemeinde.
Noch
heute
befinden
sich
hier
Gräber
der
Grafenfamilie
Schimmelmann.
Durch
ein
Gedicht
von
Detlev
von
Liliencron
wurde
das
Grab
von
"Emilie
und
ihrer
Mutter" literarisch bekannt.
Der
Friedhof
wurde
begrenzt
von
zwei
Reihen
von
Altenwohnungen,
die
"Gottesbuden" genannt werde
n.
Si
e
waren
von
dem
Grafen
Rantzau
als
eine
soziale
Zuwendung
für
die
Armen
erbaut
werden
und
mit
einer
Stiftung
versehen
worden,
die
für
die
Versorgung
der
Armen
verwandt
werden
konnte.
Die
Miete
dieser
G
o
t
t
e
s
b
u
d
e
n
ist
in
der
Höhe
beibe-
h
a
l
t
e
n
worden,
wie
sie
damals
Peter
Rantzau
festgesetzt
hatte,
nämlich
1/2
Taler
(gleich
1,50
DM)
monatlich
auf
der
Südseite.
Auf
der
Nordseite
werden
die
Gottesbuden
kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Wilfried Píoch
In Bild und Text möchten wir Ihnen mit
diesem Rundgang die Historie der
Schlosskirche Ahrensburg
präsentieren